Ballett für Kinder ab 5 Jahren
Musik von Léo Delibes
Libretto von Charles Nuitter und Arthur Saint-Léon nach E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“
HANDLUNG
Direkt am Dorfplatz ist das Haus vom Spielzeugmacher Doktor Coppélius gelegen, und wie jeden Tag sitzt ein seltsames Mädchen unbeweglich am Fenster, das die Dorfleute für seine Tochter halten und Coppélia nennen. Der Bursche Franz, eigentlich verlobt mit dem Mädchen Swanilda, hat sich in diese Gestalt verliebt, und wirft ihr Kusshände zu, wann immer er an Doktor Coppélius‘ Haus vorübergeht. Als Swanilda ihn dabei beobachtet, wird sie eifersüchtig. Eines Tages verliert Coppélius seinen Schlüssel, mit dem Swanilda und ihre Freundinnen neugierig die Türe in die Werkstatt öffnen und das geheimnisvolle Reich betreten. Doktor Coppélius kehrt zurück, und während er vor dem Haus zerstreut nach seinem Schlüssel sucht, klettert auch Franz hinein, um seine Angebetete aus der Nähe zu betrachten.
Inzwischen schauen die Mädchen sich um, und Swanilda entdeckt zu ihrer Erleichterung, dass Coppélia eine Puppe ist, die sich wie ein Automat bewegen kann. Doktor Coppélius überrascht schließlich die Eindringliche und verjagt sie. Nur Swanilda versteckt sich und nimmt eilig den Platz von Coppélia ein. Franz kommt herein, wird gleichfalls von Coppélius erwischt und erklärt ihm, dass er dessen „Tochter“ liebe und heiraten möchte. Der Doktor reicht Franz einen Schlaftrunk, und als dieser regungslos daliegt, holt er seine Puppe, in Wirklichkeit Swanilda, aus ihrem Winkel. Er plant, die Lebensgeister des jungen Mannes auf sein Geschöpf zu übertragen. Swanilda beginnt zu tanzen und gibt vor, dass Coppélia zu strahlendem menschlichen Leben erwacht. Coppélius ist überglücklich. Im ausgelassenen Wirbel aber weckt Swanilda ihren Franz, und auch findet sich die originale Puppe in ihrem Versteck. Coppélius ist verzweifelt, als er die leblose Coppélia in den Armen hält. Wütend jagt er Franz und Swanilda davon.
Mit einem großen Dorffest wird nicht die prachtvolle neue Glocke des Kirchturms gefeiert, sondern auch Verlobung! Für den erlittenen Schaden in seiner Werkstatt wird Coppélius mit ein paar Goldstücken versöhnt.